Es gibt Melodien, die sind so wiedererkennbar, dass man, wenn sie in einem anderen Lied überraschend auftauchen, sofort feststellt, dass man sie schon einmal gehört hat. Das passiert mit Liedern, die als gesampelte Lieder bezeichnet werden, Fragmente der Musik oder Texte eines Liedes, die ausgeliehen werden, um Teil einer zweiten Komposition zu sein. Eine Praxis, die in letzter Zeit besonders beliebt war , aber nicht neu ist.
Sie war schon in den vergangenen Jahrzehnten weit verbreitet, aber nicht wegen mangelnder Originalität der Autoren. Manchmal entstanden diese Samples aus der tiefen Bewunderung eines Künstlers oder einer Gruppe für das Lied, das ausgewählt wurde, um es neu zu interpretieren. Es handelt sich also um eine Art Hommage an das Lied, obwohl nicht immer die Erlaubnis zur Nutzung dieses anderen Werks erteilt wird, was zu rechtlichen Problemen führen kann.
Zwei Songs, die im selben Jahrzehnt geboren wurden: die 1980er. Ein Rapper namens Robert Matthew Van Winkle unter dem Namen Vanilla Ice wurde durch einen Song mit Anspielung auf seinen Künstlernamen, der 1989 veröffentlicht wurde, ziemlich unerwartet berühmt. Und der ließ Freddie Mercury und Bowie wahrscheinlich zunächst kalt, weil er das Instrumental verwendete Grundlage ihrer preisgekrönten Zusammenarbeit Under Pressure, ohne dass ihnen dafür zunächst Anerkennung zuteil wird.
Nach dem weltweiten Erfolg hatte Vanilla Ice keine andere Wahl, als sie zu den Songwritern zu zählen und ihre Einnahmen mit ihnen zu teilen.
Coolio ist ein weiterer Rapper, der im Laufe der Zeit als klares „One-Hit-Wonder“ bezeichnet werden kann. 1995 veröffentlichte der Kalifornier einen Song, der immer noch als eine der großen Hip-Hop-Hymnen der Welt gilt, insbesondere nachdem er Teil des Soundtracks des Films Dangerous Minds war.
Aber sein gut in Erinnerung gebliebenes Instrumental ist nicht original: Diese Geigen und sein Chor führen uns zurück ins Jahr 1976 mit einer Komposition von Stevie Wonder selbst: Pastime Paradise. Tatsächlich hat er in diesem Refrain nur das Wort „Zeitvertreib“ in „Gangsta“ geändert, sodass es nicht schwer ist, an Coolios Lied zu denken, wenn man sich das von Stevie signierte Lied anhört.
Wir gehen nicht zu weit in der Zeit zurück, denn 2007 trat in unser Leben, was bald eine der wichtigsten Persönlichkeiten nicht nur der Musik, sondern der ganzen Welt des Ruhms werden sollte.
Aus Barbados kam Rihanna mit legendären Songs wie Umbrella oder diesem Don’t Stop The Music, in denen sie behauptete, dass Musik ewig weiterspielen sollte. Und was wäre besser als eine Anspielung auf den King of Pop am Ende dieses Hits. Die legendären Refrains von Michael Jacksons Wanna Be Startin‘ Somethin‘ sind gesampelte Tracks , die jeden einladen, zu RiRis Songs zu tanzen.
Ebenfalls in den 1990er Jahren trat ein weiterer Klassiker in unser Leben mit Orchesterklängen und einem Riff von nur 6 Sekunden, gespielt von einer Geige. Die „bittersweet symphony“ erschien 1997 und basierte auf der nur ein Jahr zuvor erschienenen Orchesterfassung des Rolling-Stones-Sixties-Klassikers,
Das letzte Mal. Das Orchester ihres eigenen Ex-Produzenten Andrew Loog Oldham war dafür verantwortlich, das Instrumental zu spielen, das The Verve mit ihrem Sampling bekannt gemacht hatte, aber diesmal geschahen die Ereignisse umgekehrt: Die britische Gruppe schrieb zunächst Mick Jagger und Keith Richards zu, dass sie diese Melodie so verwendet hatten gehörte nicht wirklich ihnen, also gaben sie Jahre später (2019) bekannt, dass sie ihre Akkreditierung für Bitter Sweet Symphony vollständig aufgeben würden; Das ist jetzt ein gütliches Ende.
Zu einer Zeit, als alles, was Eminem tat, automatisch ein Hit wurde, beschloss der Rapper, für einen Song, der mehr als 400 Millionen Aufrufe auf YouTube hat, auf eine weitere 80er-Hymne zurückzugreifen.
Die Stimme der in Kuba geborenen Sängerin Marta Marrero, alias Martika, ist zwischen den Rapper-Strophen des Künstlers namens Marshall Mathers zu hören. Der ursprüngliche Track Toy Soldiers wurde 1989 veröffentlicht, und dieses Sample kam 15 Jahre später, im Jahr 2004. Eine Praxis, die für Eminem nicht neu war, wie wir sie beispielsweise in seiner Hymne Stan and the Collaboration bereits gehört haben mit Dido, der einen Teil des Refrains seines Liedes Thank You singt.
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